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04.07.2023Meinungsbildung in media­ti­sier­ten Lebenswelten. Mediales Misstrauen und ‚Alternative Medien‘ als Herausforderungen für die poli­ti­sche Bildung

Durch die Digitalisierung und die sozia­len Netzwerke haben sich nicht nur Form, Reichweite und Verbreitungskanäle von Informationen gewan­delt, son­dern eben­so unser Rezeptionsverhalten. Während uns die Informationsflut die Möglichkeit zur stän­di­gen Informiertheit über das Weltgeschehen eröff­net, trägt sie gleich­sam zur Konjunktur und Verbreitung von Verschwörungsnarrativen bei. Konstitutives Element der Verschwörung bil­det die Abgrenzung zu einer bestehen­den Erzählung, der das Verschwörungsnarrativ ant­ago­nis­tisch gegen­über­ge­stellt wird. So ent­steht ein „Paralleldiskurs“, der eine gesell­schaft­li­che Entwicklung zum Schlechteren als Teil einer bösen Verschwörung the­ma­ti­siert und indem ver­meint­lich kon­spi­ra­ti­ve Handlungsabläufe auf­ge­deckt werden.

In Anbetracht der sich ver­än­dern­den Medienlandschaft neh­men wir im ers­ten Teil der Veranstaltung die Mediatisierung und deren Auswirkungen auf den gesell­schaft­li­chen Meinungsbildungsprozess in den Blick. Unter Berücksichtigung der Digitalisierung und einer zuneh­men­den Relevanz sozia­ler Medien auf die Informationsbeschaffung wen­den wir uns den sich ver­än­dern­den media­len Kommunikationsstrukturen und dem sich wan­deln­de Rezeptionsverhalten zu. Hierbei wer­den wir der Frage nach­ge­hen, war­um das Vertrauen gegen­über den eta­blier­ten Medien in Teilen der Gesellschaft abnimmt. Aufbauend dar­auf legen wir unse­re Aufmerksamkeit auf ‚alter­na­ti­ve‘ Medienkanäle, die hin­sicht­lich ihrer Akteure, Einflusspotenziale und Veröffentlichungen vor­ge­stellt und ein­ge­ord­net werden.

Im zwei­ten Teil der Veranstaltung betrach­ten wir prak­ti­sche Umgangsweisen und neue Bildungsformate. Anhand der Projekte „AntiAnti“ vom Verein für Medienbildung – media­le pfa­de e. V. und „Truth Tellers“ vom JFF – Institut für Medienpädagogik ler­nen wir zwei Formate poli­ti­scher (Medien-)Bildung zum Umgang mit Verschwörungsnarrativen und Desinformationen ken­nen und erpro­ben die­se prak­tisch. Darüber hin­aus dis­ku­tie­ren wir gemein­sam ent­ste­hen­de Herausforderungen und vor­han­de­ne Möglichkeiten für die poli­ti­sche Bildung.

Das Team der Gesellschaft der Europäischen Akademien lädt Sie herz­lich zu die­sem Seminar ein. Programmänderungen behal­ten wir uns vor (Stand: 02.05.2023).

 

Zielgruppe und Lernziele
Die Veranstaltung rich­tet sich an alle haupt- wie neben­amt­li­chen poli­ti­schen Bildner*innen. Ziel die­ser Grundlagenveranstaltung ist die Vermittlung inhalt­li­chen Fachwissen zu Verschwörungsideologien und ‚Alternativen Medien‘. Die Teilnehmer*innen ler­nen medi­en­päd­ago­gi­sche Methoden ken­nen und kön­nen die­se für die eige­ne Bildungsarbeit frucht­bar machen.

 

Veranstaltungsort:
Hoffmann Höfe
Heinrich-Hoffmann-Straße 3
60528 Frankfurt am Main

Anmeldung:
Anmeldungen rich­ten Sie bit­te spä­tes­tens bis zum 05.06.2023, mit dem Formular an:

Wir emp­feh­len auf­grund der Begrenzung der Teilnehmendenzahl eine mög­lichst zeit­na­he Anmeldung.
Sollten die Anmeldungen die Teilnahmeplätze über­stei­gen, eröff­nen wir eine Warteliste.

Die Veranstaltung fin­det im Rahmen des durch die Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung geför­der­ten Modellprojekts „Europa kon­spi­ra­tiv? Stärkung der poli­ti­schen Bildung im Umgang mit Rechtsextremismus und Verschwörungsideologien“ statt.