11.05.2023Meinungsbildung: Zwischen Desinformation und Verschwörungsnarrativen. Herausforderungen und Handlungsstrategien politischer Bildung
Konstitutiv für die Meinungsbildung sowie die Einnahme einer vernunftbestimmten Haltung sind die Informationen die uns zuteilwerden und die Fähigkeit die Informationen zu verifizieren und in den gesamtgesellschaftlichen Kontext einzubetten: ein denkbar schwieriges Unterfangen in Zeiten gezielter Desinformation und aufkommenden Verschwörungsideologien. Dabei sind die Übergänge zwischen begründetem Misstrauen, spekulativen Denken und kontrafaktischen Verschwörungsnarrativen oftmals fließend.
Über die gezielte Verbreitung von Desinformationen und Verschwörungsnarrativen wird immer häufiger Einfluss auf den gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess genommen, indem Ängste geschürt und Fakten unterminiert werden. Doch warum nimmt der eine sich ihrer an, während die andere Fehlinformationen und Verschwörungsnarrative entlarvt? An welchen Einstellungsstrukturen können Verschwörungserzählungen andocken und wem dient ihre Verbreitung? Gegen wen werden sie gerichtet und an wen adressiert?
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Verschwörungsnarrative und ihre subjektiven wie gesellschaftspolitischen Auswirkungen. Über eine philosophische Annäherung an den Gegenstand von „Wahrheit“ werden die Teilnehmenden in das Thema eingeführt und erhalten Einblicke in die argumentativen Strukturen von Verschwörungserzählungen. Aus psychologischer Perspektive wird darauf aufbauend erläutert, welche Faktoren die Annahme von Desinformationen und Verschwörungserzählungen begünstigen und welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen ihre Verbreitung mit sich bringt. Im dritten Teil werden unterschiedliche Typen von „Verschwörungsgläubigen“ vorgestellt und Facetten einer Verschwörungsmentalität dargelegt. Immer im Blick bleiben entstehende Herausforderungen und mögliche Umgangsweisen in der politischen Bildungsarbeit, die gemeinsam erörtert und diskutiert werden.
Zielgruppe und Lernziele
Die Veranstaltung richtet sich an alle haupt- wie nebenamtlichen politischen Bildner*innen. Ziel dieser Grundlagenveranstaltung ist die Vermittlung inhaltlichen Fachwissens zu Verschwörungsideologien und Desinformation. Die Teilnehmenden erhalten Einblick in die rhetorischen und argumentativen Strukturen von Verschwörungserzählungen und lernen psychosoziale Faktoren kennen, die dazu führen, dass sich Menschen Verschwörungen hinwenden. Darüber hinaus sollen praktische Umgangsweisen kennengelernt und diskutiert werden.
Veranstaltungsort:
Hoffmann Höfe
Heinrich-Hoffmann-Straße 3
60528 Frankfurt am Main
Anmeldung:
Anmeldungen richten Sie bitte spätestens bis zum 12.04.2023, mit dem Formular an:
Wir empfehlen aufgrund der Begrenzung der Teilnehmendenzahl eine möglichst zeitnahe Anmeldung.
Sollten die Anmeldungen die Teilnahmeplätze übersteigen, eröffnen wir eine Warteliste.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des durch die Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Modellprojekts „Europa konspirativ? Stärkung der politischen Bildung im Umgang mit Rechtsextremismus und Verschwörungsideologien“ statt.